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Erster Anlauf 1912
Der Wunsch der Gasseldorfer Bürger nach dem Neubau einer Kapelle wurde bereits vor dem 1. Weltkrieg immer konkreter. Im Dezember 1912 erfolgte ein Spendenaufruf vom damaligen Bürgermeister Lorenz Ochs. Im Juli 1913 wurde ein Bauantrag gestellt, der vom Ebermannstädter Schmidt angefertigte Plan wurde jedoch vom Baukunstausschuss wegen "vollständig verfehlter Turmanlage" abgelehnt. Es folgte ein jahrelanger Streit zwischen der Gemeinde und den Behörten. Es wurde ein Kapellenbauverein gegründet, bei der ersten Mitgliederversammlung am 09.Mai 1914 waren 39 Mitglieder anwesend. Der Kapellenbauverein übernahm die Pläne von der Gemeinde, welche auf Ansuchen der Königlichen Obersten Baubehörte abgeändert wurden. Es war inzwischen ein Vermögen von 7000 Mark angesammelt. Am 15. Dezember 1921 war Altbürgermeister und Vorstand, Lorenz Ochs zu einer Besprechung ins Bezirksamt geladen, das Ergebnis ist nicht aktenkundig. Das Ziel, eine Kapelle zu bauen konnte vorerst nicht weiter verfolgt werden.
Neugründung Kapellenbauverein 1947
Die am 19. November 1944 verstorbene Anna Felbinger hatte fast ihr ganzes Vermögen der Kirchenstiftung Ebermannstadt vermacht mit der Bedingung, dafür in Gasseldorf eine Kapelle zu bauen. Infolge des Krieges und der ungewissen Nachkriegsverhältnisse war jedoch vorerst an einen Kapellebau nicht zu denken und die Sache schlief vorerst ein. Das Vermächtnis der Stifterin schien zu scheitern. Auf Drängen der katholischen Bevölkerung wurde der Kapellenbauverein neu gegründet, in die Liste trugen sich 49 Familien ein. Am 6. Januar 1947 wurde beim Landratsamt Ebermannstadt der Antrag einen Kapellenbauverein zu gründen gestellt. Zur Gründungsversammlung wurde am 23.Februar 1947 geladen. Dort wurde die erste Vorstandschaft gewählt (1. Vorstand Josef Weidinger, 2. Vorstand Franz Gebhard) und eine Vereinsatzung beschlossen.
Bauplanung und Durchführung
Im März 1947 stellt der 1. Vorsitzende den Antrag, den Acker der Stifterin gegenüber der Schule als Bauplatz für die Kapelle zu genehmigen. Erste Vorarbeiten liefen an, wie Beschaffung von Bauholz, Kalk, Backsteinen usw. Ein vom Baumeister Voll aus Ebermannstadt angefertigter Plan wurde am 19. April 1949 zur Genehmigung eingereicht, welcher zuerst von der Diözese und trotz Änderungen später von der Regierungsbaubehörde Oberfranken bemängelt wurde. Ein weiterer Beauftragter Plan, den der Architekt Fritz Freitag aus Fürth angefertigt hat, wurde schließlich genehmigt.
BaudurchführungNach der Ernte im Sommer 1950 begann man mit dem Brechen der Steine und der Erstellung der Fundamente. Ende 1950 wurde auf Beschluss des Kapellenbauvereins das Wohnhaus, Scheune, Gärten und angrenzender Acker der Stifterin an die Eheleute Kriegbaum in Ebermannstadt verkauft. Nach dem plötzlichen Tod des ersten Vorstand des Kapellenbauvereins am 12. April 1951 wurde bei einer außerordentlichen Versammlung Franz Gebhard zum 1. und Wilhelm Burkard zum 2. Vorstand gewählt. Die Mauerarbeiten, die an Baptist Dittrich, Ebermannstadt, vergeben worden waren, begannen gleichzeitig mit den Steinbrucharbeiten. Am Abend des Fronleichnamstages, den 24. Mai 1951, erfolgte die feierliche Grundsteinlegung durch Stadtpfarrer Dekan Lorenz Schmer. Den Zuschlag für die Zimmerarbeiten bekam Paul Brütting, Breitenbach. Die benötigten Eisenteile und Schrauben lieferte Schmiedemeister Josef Götz, Gasseldorf. Im Juli konnte die Kapelle aufgerichtet werden. 5 Zimmerleute und 15 Männer der Gemeinde waren an den Arbeiten beteiligt. Nun ging es an die Fertigstellung und Ausstattung de Rohbaus. Beteiligte Firmen waren:
Flaschnermeister Friedrich Kolb Unterleinleiter
Dachdeckermeister Karl Klötzer, Ebermannstadt
Maurermeister Baptist Dittrich, Breitenbach
Schreiner- und Glasermeister Baptist Wagner, Ebermannstadt
Schreinermeister Baptist Lange, Breienbach
Schreinermeister Karl Ott, Ebermannstadt
Schließlich konnte die Kapelle am 13. Juli 1952 eingeweiht werden.