Zu den häufigen Naturereignissen im Fränkischen Jura gehören die sogenannten Bergstürze oder Bergrutsche.
Vor 377 Jahren ereignete sich so ein Naturereignis bei uns in Gasseldorf.
Gewaltiges Aufsehen erregte der Bergrutsch an der Trudenleite zwischen Ebermannstadt und Gasseldorf, der sich am 21. Februar 1625 um die Mittagszeit bzw. zwischen 10.00 Uhr und 11.00 Uhr vormittags ereignete, und dessen Spur jetzt noch in einem kluftartigen Abriss dicht unter dem Berggipfel zu erkennen ist.
Bald nach dem Ereignisse erschienen Abbildungen und Beschreibungen in Prosa und Poesie, in denen diese als Warnung des Himmels an die „deutsche Nation“ bezeichnet wird, ganz im Sinne jener Zeit die jede merkwürdige Begebenheit religiös auszuwerten pflegte.
Nach diesen Darstellungen betrug die von dem Bergrutsch betroffene Fläche 20 Morgen im Umkreis, der Riß 500 Schritt in der Länge und 50 Schuh in die Breite, Zahlen, die der Wirklichkeit wohl entsprechen mögen. Inwieweit die Nachricht, nach welcher sich der Berg „unter schröcklichem krachen und geprassel aufgethan und voneinander gerissen“ habe, Glauben verdient, entzieht sich unserer Beurteilung.
Man sah damals und auch später die Ursache in einem Erdbeben, das auf ein großes Unglück deute.
Mit der wissenschaftlichen Seite dieses Naturereignisses haben sich schon früh die Gelehrten beschäftigt, so der Superintendet T. Walter in Hof im Jahre 1670 und Prof. Dr. Goldfuß im Jahre 1810. Während jener ein Erdbeben annimmt, führt dieser den Bergrutsch auf das Ablösen der Lehmschicht infolge Regengüsse zurück. Diese Ansicht wurde auch von Einwohnern aus Gasseldorf geäußert, die er damals befragt hat.
In neuerer Zeit hat diese Erklärung mit wissenschaftlicher Begründung Dr. E. Enslin (Fürth i. Bay.) in dem Brücknerschen Führer durch die Fränkische Schweiz vom Jahre 1907 gegeben.
Gasseldorf im September 2002
zusammengestellt von Günther Brütting