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Wiener Delikatesse

Ein Franke erfand die Wiener-Frankfurter-Wuerstchen

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Johann Georg Lahner

Autorisierte Biographie

einer weltberühmten Delikatesse, die

„Wiener-Frankfurter-Würstel“

 

 

Neben den drei bayerischen Schmankerln, der Nürnberger Rostbratwurst, der Münchner Weißwurst und der Regensburger Knackwurst, haben es die Wiener-Frankfurter-Würstel zu absolutem Weltruhm gebracht. Wer war dieser Johann Georg Lahner, der im Mai 1805 zum ersten Mal ein Paar „Frankfurter“, so in Wien genannt, in die Auslage seiner Selcherei in Wien-Altlerchenfeld zum Verkauf anbot?

 

 Der Weg zum Wiener-Frankfurter-Würstel

 

Dieser Johann Georg Lahner wurde am 05. Oktober 1774 in Gasseldorf, Nr. 43, Fränkische Schweiz geboren. Als junger Bursche wurde er von seinen Eltern nach Frankfurt am Main geschickt, um dort das Metzgerhandwerk zu erlernen. Dort lernte er unter anderem auch die wohl seit dem Jahre 1487 in Frankfurt hergestellten Schweinswürstchen kennen. Wie es seinerzeit üblich war, ging Lahner als Metzgergeselle auf die Wanderschaft und gelangte auf einem Donauschiff als Ruderknecht in die Stadt Wien. Auf Umwegen über einen Handlangerposten beim kaiserlichen Münzamt, fand er als Aufhackerknecht bei einem Fleischhauer wieder in seinen Beruf. Und hier beginnt eine ganz romantische Liebesgeschichte, ohne die es keine Würstel in Wien gegeben hätte. Lahner lernte eine ältere Baronin kennen. Diese verliebte sich in den Fleischhauerburschen. Mit ihrer finanziellen Unterstützung von 300 Gulden wurde ihm die Basis zur Gründung einer eigenen Fleischhauerei , im Haus Schottenfeld Nr. 274, im Jahre 1804 ermöglicht. Er probierte verschiedene Rezepturen zur Verbesserung der Frankfurter Schweinswürstel aus, bis er Anfang 1804 glaubte, eine gute Mischung aus je einer Hälfte Jungbullen- und Schweinefleisch mit einer neuen Gewürzmischung gefunden zu haben.

 

Was der Lanner fürs Gemüt – ist der Lahner fürs Geblüt

 

Ein knappes Jahr später sollte Lahner in die Geschichte eingehen, als er am 15. Mai 1805 zum ersten Mal jene Würstel herstellte, die die Gaumen von Generationen erfreuen sollte. Dieses Würstel, mit Senf oder Kren serviert, wurde zum Gabelfrühstück der feinen Wiener Gesellschaft - Genau wie bei Schubert, Grillparzer, Nestroy und Johann Strauss und anderen. Von  Kaiser Franz I wurde täglich ein Bote zum Fleischhauer Lahner geschickt, um frische Würstel für den Hof zu holen. Bald kursierte in der Walzerstadt Wien der geflügelte Satz: „Was der Lanner fürs Gemüt – ist der Lahner fürs Geblüt.“ Wie sollte man aber die Würstel genießen? Fürstin Pauline von Metternich beendete diese Frage, nahm ein Würstel in die Finger und biss einfach herzhaft hinein. Wegen des attraktiven fremden Namens nannte man die Würstel „Frankfurter“ und so heißen sie noch heute in ganz Österreich. In der übrigen Welt kennt man die Wiener-Frankfurter einfach nur als „die Wienerle“.

 

 Wiener in Amerika

 

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Wiener in Amerika, wo diese erstmals bei der Weltausstellung im Jahre 1893 in Chicago vorgestellt wurden. Ein Verwandter aus der Lahner-Dynastie entfernte die Wursthaut, zwickte diese in eine Semmel, bezeichnete sie als „Hot Dog“ und so wurde sie damit zur amerikanischen Nationalsspeise. Erwähnenswert wäre, dass auch Präsident Roosevelt 1939 dem britischen König Georg VI bei dessen Besuch im Weißen Haus die „Hot Dogs“ auftischte.

 

Das Ende der Originalen Wiener-Franfurter-Würstchen

 

Johann Georg Lahner heiratete Anna Resler, mit der er vier Söhne hatte, die alle das Fleischhauer-Handwerk erlernten sowie eine Tochter. Lahner wurde ein berühmter Mann, worauf ihm die Stadt Wien die Bürgerrechte verlieh. Er verstarb am 23. April 1845 und fand seine letzte Ruhestätte im Wiener Zentralfriedhof. Die Lahner-Dynastie in Wien endete 1967, als nach dem Tod des Urenkels Leopold auch dessen Frau verstarb. Nachdem dieses Ehepaar kinderlos blieb, schlossen sich auch die Ladentüren in der Neustiftgasse zu Wien und damit nahm auch die Geschichte der „Original Wiener Lahner-Frankfurter-Würstel“ ein Ende.

 

Die heute vor allem in Deutschland auf dem Markt befindlichen „Wiener“ entsprechen in keinster Weise der Rezeptur von Lahner von 1805. Dieses Original-Rezept ist unter dem Namen „Original-Gasseldorfer-Lahner-Würstel“ patentrechtlich geschützt.

 

 

 

 

Aktualisierung: 2021/09/28/16:27 / Redakteur: Roland Weidinger / © Team Gasseldorf


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