Wie sind die Gasseldorfer zu ihrem Spitznamen gekommen.
„Hab’ Ochsen“ oder „Haberochsen“, das ist hier die Frage.
Zur Entstehung des Spitznamens gibt es zwei Varianten.
1) „Hab’Ochsen“ ist eine alte mündlich überlieferte Darstellung.
2) „Haberochsen“ ist eine jüngere schriftliche Deutung.
Entnommen aus dem Buch: Am Sagenborn der Fränkischen Schweiz von Karl Brückner.
Welche nun die richtigere Entstehungsgeschichte ist kann / muss jeder für sich selbst entscheiden.
Es gibt beide und selbst unter uns sind wir uns nicht einig, welche nun die wahre Geschichte ist.
Die Haberochsen
Ebermannstadts Viehmärkte waren von jeher berühmt. Trafen doch dort Verkäufer und Käufer vom „Grund“ und dem „Gebirge“ in großer Zahl zusammen. Beim Handelsgeschäft, das sich gewöhnlich mit großer Lebhaftigkeit abwickelte, konnte man von Seiten der Verkäufer und Schmuser nicht selten mit Selbstgefälligkeit oder Kennermiene den Ausdruck hören: „Das ist ein Hauptpaar Ochsen.“ Damit meinte man natürlich, es sei ein großes, kräftiges und schönes Paar Ochsen, wie man von einem tüchtigen Burschen zu sagen pflegte, er sei ein „Hauptkerl“. Der Ausdruck schien jedoch den Gasseldorfern, die als nächste Nachbarn selbstverständlich keinen Ebermannstädter Viehmarkt versäumten, nicht recht geläufig. Da sie gleichwohl als „Kenner“ gelten wollten, mischten sie sich da und dort in den Handel, beschauten und befühlten die Ochsen und redeten den zaudernden Käufer zu, indem sie mit wichtiger Miene meinten, es sei wirklich ein „Haber-Ochsen“. Aus diesem Grunde heißen heute noch die Gasseldorfer „die Haberochsen“ – obwohl sie den Geschäftsausdruck „das ist ein Hauptpaar Ochsen“ längst erfasst haben.
Entnommen aus dem Buch:
„Am Sagenborn der Fränkischen Schweiz“
von Karl Brückner
